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Argentinien 3

 

 

 

Durch Argentiniens Weingegend zum Pass nach Chile auf 3800 m Höhe

Die hohen Gipfel mit ewigem Eis (bis 6980 m hoch) im Blick geht unsere Fahrt zum Nationalpark El Leoncito. Ohne dass wir es wirklich merken, sind wir auf einem Pass mit 2625 m Höhe. Weiter unten im Tal verwandelt sich die Straße wegen Bauarbeiten in eine üble Piste. So sind wir froh, als wir bei Calingasta wieder auf bessere Bedingungen treffen. Auch hier ist es heftig warm, trocken (17 % Luftfeuchtigkeit) und staubig. Vorbei am ausgetrockneten Lago Barreal Blanco (1900 m) steigt Beppo die letzten Kilometer hinauf zum Nationalpark.

 

Der Campingplatz hier ist kostenlos und in gutem Zustand. Das Personal sehr freundlich und auskunftsbereit. Wir erleben einen grandiosen Sonnenuntergang auf 2300 m. Nachts wird es richtig kühl. Tags drauf besichtigen wir eines der Observatorien und spazieren entlang eines hübschen Pfades zum kleinen Wasserfall. Besonders viel Freude haben wir mit den Cuis (Zwergmeerschweinchen), die hier in großen Gruppen in ihren Höhlen leben.

 

Nach fast 7000 km haben wir uns eine kleine Auszeit von der Auszeit verdient und ruhen uns zwei Tage lang in der Hospedaje Aleman in Barreal aus. Ein schöner Bungalow mit Ausblick auf die hohen Berge, eine gemütliche Terrasse mit viel Grün rundum, ein leckeres Abendessen und ein guter Tropfen aus dem Weinkeller. Die Besitzer, Perla und Berni, sind sehr herzlich und erfüllen uns jeden Wunsch. Uns geht es dort richtig gut!

 

Früh verlassen wir unsere schöne Unterkunft und erreichen nach 170 km San Juan. Eine nette, kleine Stadt. Recht sauber und mit einer Fußgängerzone. Da hier in Argentinien von 13:00 – 17:00 Uhr alles schließt, bleibt uns nicht viel Zeit für Shopping. Dafür machen wir einen kulinarischen Ausflug in den Libanon und verspeisen mit Genuss ein arabisches Potpourri. In unserer Outdoor-Kluft fallen wir auf, und so begrüßt uns sogar der Besitzer persönlich. Als wir zum bewachten Parkplatz zurückkehren, ist Beppo hinter Gittern eingesperrt und wir können ihn erst um 17:00 Uhr auslösen.

 

Beppo steht außerhalb von Mendoza und wir fahren mit dem Bus ins Zentrum. Eine schöne, saubere Stadt. Mit vielen grünen Plätzen und hübschen Geschäften, unzähligen Cafés und Restaurants und einer liebevoll gestalteten Fußgängerzone. Ganz toll finden wir die vielen hohen Bäume rechts und links der Straße. Sie spenden Schatten in der Hitze und alles ist angenehm kühl. Das ist nur möglich mit einem aufwändigen Bewässerungssystem, das sich durch die ganze Stadt zieht. Uns wird so richtig deutlich, wie wichtig Wasser ist. Denn, außerhalb ist vertrocknete Landschaft.

 

Rund um Medoza wird viel Wein und auch Obst angebaut. Wir kommen ins Valle de Uco und sind erstaunt, wie saftig grün die Landschaft ist. Hier wird seit 20 Jahren Wein bis auf 1700 m angebaut. Und hier steht auch die architektonisch interessante Bodega Salentein, die einer holländischen Familie gehört. Weil es bei meinem fortgeschrittenen Alter die goldenen Jahreszahlen am Geschenkkorb schon in 5-Jahres-Schritten gibt, bekomme ich zum Trost einen Aufenthalt im dazugehörigen Hotel. Ein großes Zimmer mit edlem Bad, Garten, Pool, Weinprobe und geniales Essen. Genuss pur!

 

Die letzte Nacht in Argentinien auf dem Camping in Uspallata. Wir treffen dort den Franzosen, der die ganze Strecke von Alaska mit dem Rad fährt. Der Argentinier, der mit seinem kleinen Lieferwagen durch Ecuador reiste und die beiden Deutschen, die schon seit mehr als zwei Jahren unterwegs sind. Die Dusche muss ich fast mit einer Kröte teilen, die gerade aus dem Abfluss kriecht. Das Wasser ist kalt. Dafür tröpfelt es bei Jürgen fast kochend heiß aus dem Wasserhahn und kaltes Wasser zum mischen fehlt. Das nenne ich ausgleichende Gerechtigkeit!

 

Ganz früh am Morgen fahren wir über den Pass Cristo Redentor zur chilenischen Grenze. Die Warteschlange auf 3000 m Höhe ist 900 m lang und mit allen Formalitäten brauchen wir insgesamt drei Stunden, bis wir das Schild „Bienvenido a Chile“ zu lesen bekommen. Zum Glück haben sie nicht so genau gesucht, denn bei aller Vorsicht hatten wir doch verbotene Waren im Beppo. (Honig, Dörrtomaten, Nussmischung …..)

 

(28.10.2017)

 

 

Am Flusstal entlang zum ausgetrockneten See und hinauf in den Nationalpark.

Das argentinische Observatorium, der kleine Wasserfall und alte Apfelbäume vor weißen Bergen.

Wir beobachten Vögel, freuen uns an den Cuis und bestaunen den Sonnenuntergang.

 

Hospedaje Aleman. Ein Bungalow für uns. Herrliche Ausblicke am Morgen und am Abend.

 

San Juan:

Bummel durch die Fußgängerzone und arabisches Mittagessen.

Bilder auf Wänden. Siesta total - die Stadt ist ausgestorben. Sicherheitsverständnis im Straßenverkehr.

 

Mendoza:

Angenehmer Schatten in den Straßen. Wir entdecken nur wenig alte Gebäude, da bei einigen Erdbeben viel zerstört wurde.

Liebevoll gestaltete Plätze, Marienverehrung überall. Sicherlich weniger neue Autos als bei uns.

Leckere Auslagen zum Anschauen und zum Schluss ein großes Eis für uns.

 

Valle de Uco:

Hübsche Kirchen und interessante sakrale Kunst. Weinberge soweit das Auge reicht.

Bodega Salentein - ein moderner Betrieb mit 18 Mio. Litern Jahresproduktion.

Posada Salentein - edles Zimmer und ein sehr gutes Restaurant.

 

Fahrt zum Pass Cristo Redentor (3200 m) mitten im Gebirge. Bunte Felsen und beeindruckende Aussicht.

Ein Gipfel neben dem anderen. Bergsteiger-Friedhof des Aconcagua (der höchste Berg Amerikas). Puente del Inca mit schwefelgelben Ablagerungen. Wir verlassen Argentinien.

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Kommentare: 2
  • #1

    Dario (Dienstag, 31 Oktober 2017 16:50)

    Eure Fotos sind eine Augenweide wie immer. Wo seid ihr jetzt eigentlich? Argentinien oder Kuba (Havana?)
    Ich komme mit meiem Blog nicht mehr mit. Zu viele Fotos! Außerdem interessiert es außer euch niemanden. Somit kann ich mir Zeit lassen.
    Am 1. Novembrr treffe ich Mayumis Freundin In Onomichi. Das ist dann meine Auszeit, weil sie mir die Stadt zeigen will.
    Dann geht es nach Hiroshima und an die Westspitze von Honshu.
    Ach ja vorher fahre ich mit dem Rad über sieben Bruecken im Inlandsee nach Shikoku.

  • #2

    Marianne (Mittwoch, 01 November 2017 20:39)

    Hallo Weltenbummler.
    Schon wieder ein neues Land. Jetzt geht es aber zügig.
    Eure neuen HausTiere sind schon süß, aber Katzen sind süßer.
    Und das mit der Kröte: du darfst das Zitronenduschgel nicht mehr benutzten , sie dachte es gibt was zu essen und kam aus dem versteckt.