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Chile 10

 

 

 

Städte im Norden – Industrie, Häfen und Tourismus. Vor Dieben wird gewarnt!

 

 

Über die Berge, hinauf und hinunter erreichen wir Iquique und fahren ohne anzuhalten zum Campingplatz, der am Stadtrand liegt. Durch verschiedene eindringliche Warnungen im Forum für Reisende (iOverlander) bemerkt Jürgen sehr schnell, dass uns ein Fahrzeug mit dunklen Scheiben und ohne Nummerntafel begleitet. Wir fahren extrem langsam, verlassen den Kreisverkehr abrupt oder bleiben plötzlich rechts stehen. Der unsichtbare Fahrer ist immer vor oder hinter uns. Erst nach einigen Manövern gelingt es uns, ihn abzuschütteln. Der Campingplatz liegt über dem Meer und ist von hohen Mauern umgeben. So fühlen wir uns sicher. Auf drei Inseln vor der Küste sehen wir Seelöwen. Und um die Stadt zu besichtigen, nehmen wir uns jedes Mal ein Taxi.

 

Am Sonntagnachmittag sitzen wir am Hauptplatz und beobachten drei Kinder, die von ihren Eltern zum Stehlen geschickt werden. Die beiden  Männer lungern herum, die Frauen organisieren Essen, Geld und Zigaretten. Besonders der kleine Junge wirkt total verzweifelt. Das erbettelte Geld reicht nicht für das erträumte Sielzeug am nahen Verkaufsstand.

 

Immer am Meer entlang führt uns die Straße durch die Wüste. Unsere Mittagsrast machen wir mit Blick auf einige Vogelfelsen und entdecken dort Pelikane und verschiedenen Möwen. Tölpel stürzen wie Pfeile kopfüber ins Wasser.

 

Wir übernachten im ziemlich teuren, etwas abgenutzten Hotel in Tocopilla, damit die Strecke bis zum nächsten Camping nicht zu weit wird. Trotz lauter Disco-Musik nebenan schlafen wir recht gut. Das magere Frühstück peppen wir mit ein paar Lebensmittel aus unserem Kühlschrank auf. 

 

Unterwegs besuchen wir  Maria Elena, die einzige Stadt, in deren Umgebung noch Salpeter abgebaut wird. Obwohl das Museum zu diesem Thema geschlossen ist, führt uns eine nette junge Frau durch die Ausstellung.

 

In Calama fahren wir gleich auf den Campingplatz, denn auch hier soll es viele Diebesbanden geben. Den Einkauf am nächsten Morgen erledigen wir zu Fuß, damit Beppo nicht unbewacht am Parkplatz steht. Am Nachmittag nehmen wir an einer Führung durch die Kupfermine mit dem größten Tagebau der Welt teil.

 

Nun fahren wir weiter nach San Pedro de Atacama, wo wir auch schon im Voraus einen guten Platz gebucht haben. Am nächsten Morgen um 04:30 Uhr holt uns ein Kleinbus ab. Wir fahren in der Dunkelheit zu den Geysiren von Tatio, die auf 4200 m liegen. Schon unterwegs setzen die Scheiben Eis an. Draußen liegt Schnee. Aber wir haben Glück. Heute hat es nur 10 Grad unter null. Warm eingepackt spazieren wir zwischen heißen Quellen, die aus unzähligen Rissen und Löchern quellen. Die Luft ist vom Dampf erfüllt. Wir erleben den Sonnenaufgang der Wintersonnenwende, ein besonderer Tag für die Ureinwohner. Heute beginnt der Lebenszyklus neu.

 

Im Freien gibt es ein kleines Frühstück. Bei strahlendem Sonnenschein wird es nach und nach wärmer. Einige nehmen ein Bad in der warmen Quelle  und danach wandern wir noch durch einen Canyon mit vielen Kakteen.

 

Von San Pedro aus besuchen wir noch das Valle de la Luna und den Salar de Atacama.

 

Der Straße nach Argentinien war tagelang wegen Schnee und Eis gesperrt, doch jetzt ist das Wetter stabil. Also fahren wir um 08:00 Uhr los, um den Paso Jama zu überqueren, der mit 4833 m zu den höchsten Grenzübergängen zählt. Kurz nach San Pedro reihen wir uns in eine Autoschlange ein. Heute wird die Straße erst später geöffnet. Die Tour­-Anbieter packen ihr Frühstück aus, wir gehen in den Wartemodus. Gegen 09:30 Uhr öffnet die Polizei die Schranke. Wir dürfen bald fahren.

 

Durch eine grandiose Gebirgslandschaft fahren wir der argentinischen Grenze entgegen.

 

(24.06.2018)

 

 

Iquique:

Die Skyline im Dunst. Der Uhrturm am Plaza Prat aus dem Jahr 1877. Straßenfest für das "dritte" Lebensalter.

Schoßhunde, ein Zeichen von Wohlstand. Holzhäuser aus der Kolonialzeit. Maurisch verschnörkelt - das spanische Casino (1904).

Süße Krabbe! Bunte Boote am Hafen. Am Abend gibt die Sonne ein kurzes Stelldichein.

 

Auf der Fahrt nach Calama. Stadttheater und Markthalle in Santa Elena, der kleinen Salpeterstadt.

 

Kupfermine Calama:

Aufgerissene Erde - 5 km lang, 3 km breit und 1 km tief. Muldenkipper riesengroß! Preis 1 Mio. USD. Die Reifen haben einen Durchmesser von 4 Metern. Auf dem Gelände große Industrieanlagen.

 

Kurz vor San Pedro. San Francisco in Chui Chui. Kirchentüre aus Kaktusholz.

Bummel durch die nette, gepflegte Dorfstraße mit ihren kleinen Restaurants. Wie auf dem Mond.

 

Tour zum Geyser del Tatio:

Kurz vor Sonnenaufgang. Gespenstische Stimmung. Die Luft erfüllt vom Wasserdampf.

Schlamm blubbert. Morgenliches Bad in der warmen Quelle. Der Geyser bläst das Wasser hoch hinauf.

"Haste nicht noch'n Krümelchen für mich?"  Im Kaktus-Canyon. Hoch oben in der Kälte lebt das Andenblässhuhn.

 

Valle de la Luna:

Zwischen Sand und Felsen. Hohe Düne - der Sand stammt aus einem anderen Gebirgszug. Bizarre Formen aus festem Gestein.

Sonnenuntergang und Lichtspiel.

 

Rund um San Pedro:

Oasen-Dörfer mitten in der Wüste. Handarbeit. Gegend mit Bewuchs und ein Vulkan im Hintergrund.

Sand und Felsen in allen Farben. Laguna Miscanti im Schnee.

 

Laguna Chaxa:

Salzbedeckter Weg inmitten von einem Salz-/ Sandgemisch. Ökosystem im lebensfeindlichen Milieu.

Flamingos leben von kleinsten Shrimps, die trotz des hohen Salzgehaltes im Wasser leben.

 

Auf dem Weg zur argentinischen Grenze:

Straßensperre am frühen Morgen. Schneereste von der letzten Woche. Bei den Mönchen von Pacans, die hier mitten im Sand stehen.

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Kommentare: 4
  • #1

    Marianne (Donnerstag, 28 Juni 2018 15:00)

    Halloihrliebenmiteinemguthabenvonmirvonsechshundertzweiundsiebzigstunden.
    die gefährliche Situation habt Ihr hervorragend gemeistert. Habt Ihr von Q in London Beppo aufmotzen lassen und bei M noch Nachhilfe gehabt oder doch schön intensiv Kino geguckt und jetzt ausprobiert.
    War das der selbe Whirlpool, wie schon mal??
    Ihr macht schon allerhand durch. Schlagt Euch weiterhin tapfer durch und passt auf.

    Dickes Abrazo
    Marianne

  • #2

    Dario (Donnerstag, 28 Juni 2018 15:59)

    Wie! Ihr wart auf dem Mond? Und der Mondmann badet im Geysir?
    Toll auf dem Mond! Da mag' ich auch sein. Grins!

  • #3

    Maria (Mittwoch, 04 Juli 2018 11:59)

    Wie kann man nur so unglaublich schöne Fotos machen! Und welches davon kommt nun als Tapete ins Wohnzimmer?

  • #4

    Dagmar (Mittwoch, 04 Juli 2018 20:39)

    Halloihrbaldwiederdaseienden!
    Ich kann mich erstmal nur dem Kommentar von Maria anschließen...diese Fotos sind einfach sensationel...ich denke immer es gibt keine Steigerung mehr....aber für mich gibt es die: Ihr seid bald wieder da!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!