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Brasilien 1

 

 

 

Weites Land, endlose Strände, viel Natur

 

Auf der Straße nach der Grenze scheint uns alles ein wenig abgenutzter als in Uruguay. Die Orte sind klein, kaum Geschäfte, aber viele Tankstellen. Diesel ist hier viel billiger.

 

Nicht immer ist sicher, ob der ausgesuchte Campingplatz offen ist. E-Mails, WhatsApp werden oft nicht beantwortet. Es wird  gegen 18:00 Uhr dunkel, deshalb müssen wir rechtzeitig am Ort sein. Im tristen Ort Hermenegildo fahren wir über eine heftige Sandpiste zum Platz. Diesmal treffen wir auf Andrea und Thomas, die schon seit einem halben Jahr unterwegs sind. Es gibt viel zu erzählen. Wir bekommen jede Menge guter Tipps und zu viert sitzen wir an diesem Abend noch lange zusammen.

 

Am nächsten Morgen dichter Nebel. Das Brot aus der naheliegenden Bäckerei ist einfach nur scheußlich. Im kleinen Supermarkt werden wir aber sehr gut bedient. Die Dame spricht Spanisch. Welche Wohltat. Denn von der Sprache hier verstehen wir kein Wort.

 

Die Fahrt führt uns durch ein Naturschutzgebiet. Die Sonne zeigt sich ab und an. Zu beiden Seiten sind flache Seen, die verschiedenen Vögeln, Wasserschweinen und auch Krokodilen Zuflucht bieten. Daneben grasen, oft bis zum Bauch im Wasser, einige Kühe und Pferde. Gerne wären wir noch länger geblieben.

 

Im Camping nahe Rio Grande sind die „Banheiros“ so gut, dass wir beschließen, länger zu bleiben. Hier können wir einige kleine Reparaturen erledigen und das  Wäschefach quillt auch schon wieder über. Die 60°-Wäsche bringen wir in die Wäscherei, wo wir uns mit Zettel und Bleistift über Waschtemperatur und Abholtermin verständigen. Der Rest ist Handarbeit. Dank des windigen Wetters trocknet alles recht gut. Nachts hat es wieder dichten Nebel, der sich auch am Tag hält.

 

Mit dem Bus fahren wir ins nahe gelegene Rio Grande. Alles ist hier etwas marode. Die schönen alten Gebäude aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts verrotten. Schade. Sehr schön ist aber das Ozeanographische Museum mit vielen Meerestieren aus aller Welt.

 

Hier in Brasilien sind die Lebensmittel viel günstiger als in Uruguay und wir freuen uns besonders über dicke Avocados, duftende, reife Pfirsiche, leckere Mangos ……. In einem Markt für Großverbraucher verirren wir uns fast. An den Kassen nahe beim Ausgang sitzen junge Frauen in Windjacken. Hier zieht es wie Hechtsuppe und die nette Dame, die uns bedient, ist heftig erkältet. Auf unseren 50-Reales-Schein (13 Euro) kann Sie nicht rausgeben. Ein Laufjunge wartet mit unserem Schein vor einem Tresen, wo mehrere andere zum selben Zweck anstehen. Nach einiger Zeit kommt er zurück. Ich erhalte mein Wechselgeld und kann das Geschäft verlassen.

 

Einen Tag später sind wir schon früh am Fährhafen, um die sogenannte Entenlagune zu überqueren. Doch wegen des starken Windes wird der Betrieb eingestellt. Drei Stunden später schippern wir dann doch zwischen großen Lastwagen eingepfercht über den Meeresarm. Dort fahren wir über weites, flaches  Land. Die Böden sind nass, überall Seen und Tümpel, Zwiebelfelder, Kiefernwälder. Mal hier ein buntes Haus, mal dort ein Bauernhof. Nach 120 km erreichen wir den Ort Tavares. Hier gibt es einen Stellplatz hinter dem Hotel des Orts. So sind wir heute stolze Besitzer eines Pools. Doch 16° C und heftiger Wind machen nicht richtig Laune zum Baden.

 

Es gelingt uns eine Tour mit dem Landrover ins Naturschutzgebiet zu buchen. Unser Guide Batista hat viel Erfahrung und die vier Stunden vergehen wie im Flug. Zum Abschluss bringt er uns noch ins Cafe Rural einer Freundin, wo wir mit hausgemachtem Brot und Kuchen bewirtet werden. Ein toller Ausflug.

 

Tags drauf ist es wieder sehr stürmisch. Wir fahren 12 km Sandpiste ins Balneario Mostardes. Der Ort ist wie ausgestorben. Im einzigen Restaurant am Ort gibt es einen leckeren Kaffee. Draußen treibt  der Wind den feinen Sand vor sich her. Die Glastüren klappern. Auf der Rückfahrt ist die Piste manchmal fast nicht mehr zu sehen. So etwas haben wir noch nie gesehen.

 

Jetzt sagen wir dem Meer ade. Wir wollen uns ein wenig im Inland umsehen. Hier soll es Orte geben, wo die Nachfahren deutscher Einwanderer leben. Die Nacht verbringen wir an einem Platz am See. Und weil Sonja wieder mal kein Wort versteht, wird sie von Oma tröstend umarmt. Es ist wunderschön und ganz ruhig hier. Exklusiv für uns.

 

Waschen, Kochen und Solarpanele vom Beppo säubern.
Einfache Toiletten. Wasser und Strom in der Dusche - Achtung "Suicide shower" und Jürgen befasst sich mit brasilianischer Waschtechnik.

 

Weite, Strände und Coca Cola überall.
Rio Grande in der Stadt und beim Verlassen auf der Fähre.

Kiefern zur Harzgewinnung, Tavares und Abendstimmung.

 

Im Naturschutzgebiet Pantanal Gaucho.

 

Ausflug mit dem Landrover ins Naturschutzgebiet Lagoa de Peixe.
Cafe rural mit Leckereien von der Hausfrau. Uns geht es so richtig gut!

 

Balneareo de Mostardes im Sturm.

 

Camping Paraiso 21 am See. Das erste Frühstück im Freien und wundervoller Sonnenuntergang.

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Kommentare: 7
  • #1

    Elisabeth (Mittwoch, 06 September 2017 14:04)

    weiterhin alles Gute!

  • #2

    Götz Wolfgang (Donnerstag, 07 September 2017)

    Hallo Familie Magg,

    wünsche euch weiterhin alles Gute auf eurer schönen Reise.

    Wolfgang Götz

  • #3

    Bläuer Christine (Donnerstag, 07 September 2017 19:44)

    Ihr lieben Dütschen
    Herrlich, wie total tiefenentspannt ihr auf den Fotos rüberkommt, sogar beim Waschen .........
    Weiterhin viel Spass
    Eure Schwiezer

  • #4

    Anonym (Samstag, 09 September 2017 11:14)

    Eindruck zu den Bildern: Strahlen sehr viel Ruhe aus. Schön ist auch die Weite. Am schönsten sind die Essensbilder.

  • #5

    Marianne (Sonntag, 10 September 2017 20:53)

    Hallo Ihr Weltenbummler,
    ich hoffe, ihr nehmt das schöne Wetter mit auf die Reise, damit ihr immer draußen frühstücken könnt und nie mehr mit Mütze und Schal schlafen müsst ( außer ihr kommt doch noch auf die 3.500 mtr. Höhe)

    Abrazo
    Marianne

  • #6

    Ilona Bolduan (Dienstag, 12 September 2017 20:33)

    Me encanta!!!! Veo caras muy felices!!!!

  • #7

    Lollo (Donnerstag, 14 September 2017 07:07)

    Seja bem vindo no Brasil! Todo bem!
    Quando vejo suas fotos, recebo saudade do Brasil.
    Viel Spaß und gute Fahrt weiterhin in Brasilien. Geht mal lecker Fleisch essen in einer Churrascaria.
    Bin immer noch im schönen Leh in Ladak, Nord Indien unterwegs. leider ist das Internet hier so langsam, dass ich keine neuen Fotos hochladen kann.
    Gruß aus Indien, Michael