· 

Paraguay 2

 

 

 

Gute Begegnungen, Unwetter und Weiterreise

 

 

Was uns hier in Paraguay auffällt, sind die unzähligen kleinen Straßenläden, Hütten, Unterstände, wo alles Mögliche verkauft wird. Überall stehen Obst- und Gemüseverkäufer. Hier gibt es frische Erdbeeren, dort steht ein ganzer Lkw voller dicker Melonen. Wir sehen Holzbänke, Gartenzwerge, hunderte Fußbälle an der Straße entlang, am Stadtrand buhlen die Verkäufer von Chipas (ein leckeres Maisgebäck) um Kunden.

 

Wir besichtigen Kirchen aus der Zeit, als Jesuiten und Franziskaner die Eingeborenen missionierten. Anhand wunderschön geschnitzter Holzaltäre wurde den Ureinwohnern in einfachen Bildern das Christentum erklärt.

 

Ein Museum befasst sich mit der ersten Eisenbahn in Paraguay. Im nächsten Ort sind die Handarbeiten der Guarani zu bewundern. Dann werden Lederarbeiten angeboten. Wirklich schön sind die Tonfiguren einige Kilometer weiter.

 

Besonders beeindruckend ist das Kloster Marianela, ein Seminar- und Auszeithaus mit ausdruckstarken Bildern eines Guarani-Künstlers. Hier treffen wir auch auf Olga, die uns für total verrückt erklärt, weil wir so lange unterwegs sein wollen. Begeistert fragt sie uns aus. Wir unterhalten uns eine ganze Weile, werden herzlich mit allen guten Wünschen verabschiedet und sollen nächstes Jahr unbedingt bei Ihr vorbeischauen.

 

Drei Tage lang wohnen wir auf dem Grundstück „Hasta la Pasta“ von René und Marion aus der Schweiz. Hier können wir nicht nur leckere Nudeln aus eigener Produktion kaufen, es gibt auch außergewöhnlich gute Marmelade, Brot und frische Hühnereier direkt aus dem Nest. (Achtung: Hühner picken Eierdiebe in den Finger! Autsch!).

 

Am Samstagmorgen schlendern wir etwas irritiert über den deutschen Markt in San Bernardino. Selbst Miracoli und Ravioli aus der Dose von Maggi werden hier angeboten. Nichts für uns, aber bei den knusprigen Laugensemmeln müssen wir einfach zugreifen.

 

Wir brechen auf Richtung argentinische Grenze. Es sind Unwetter vorausgesagt und der Himmel zeigt sich immer bedrohlicher, es stürmt heftig. Wir sind besorgt. Zum Glück regnet es nur stark, als wir in der nächsten Unterkunft ankommen. Hier heißt uns Gustavo herzlich willkommen. Und wir fühlen uns sofort richtig wohl.

 

Am Abend erfahren wir von Freundin Uschi, dass ein Tornado ihr Grundstück verwüstet, Zäune zerstört und etliche stattliche Bäume geknickt hat. Wir sind sehr betroffen.

 

Das letzte Stück des Weges führt durch flaches Land mit vielen großen Estancias. Vor Pilar durchqueren wir noch auf einer Dammstraße ein Feuchtgebiet, in dem wir wieder viele Vögel beobachten können. Da es hier keinen Campingplatz gibt, mieten wir uns ein einfaches Zimmer, denn von hier geht eine Fähre über den Rio Paraguay zur argentinischen Grenze.

 

Tschüss, Paraguay. Wir kommen gerne wieder. Hier sind die Sehenswürdigkeiten nicht so dicht gesät. Alles ist noch ein bisschen einfacher als in den Ländern vorher. Aber auch hier haben wir schöne Orte entdeckt und viele herzliche, interessierte Menschen kennengelernt. Diese Erfahrungen sind sehr wertvoll für uns.

 

Die ersten Eisenbahnen von Paraguay. Schade, dass es inzwischen kaum mehr Bahnverbindungen gibt.

 

Die Kirche in Yaguaron. Von Franziskanern geplant, von den Ureinwohnern gefertigt. Die schönste Reduktions-Kirche.

 

In der Umgebung von San Bernardino, dem Urlaubsort vieler Einwohner von Asunción. Der See ist nicht mehr zum Baden geeignet.

Hier gibt es noch viele Häuser aus der Kolonialzeit der Spanier.

 

Im Circuito de Oro, östlich von Asunción gibt es noch viel Kunsthandwerk: Nanduti-Stickereien der Guarani, Keramik- Holz- und Lederarbeiten, teilweise von hoher Qualität.

 

Kloster Marianela, ein Kraftort zum Auftanken. Wunderschöne Gebäude und beeindruckende Gemälde von Nino Sotelo, einem Guarani-Künstler, der diesen Ort sehr liebte.

Das erste Bild "belegt", dass die Guarani das Fußballspiel erfunden haben. (Noch ohne Trikot)

 

Weiterfahrt bis nach Pilar, dem Grenzort zu Argentinien. Hier werden bei Straßenarbeiten menschliche Ampeln eingesetzt. Ein Unwetter zieht auf.

Palmen und aquatische Landwirtschaft. Mit der Fähre über den Rio Paraguay setzen wir nach Argentinien über.

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Dagmar (Sonntag, 08 Oktober 2017 09:05)

    Hallo ihr zwei, ich danke euch für eure total eindrucksvollen Kommentare und die tollen Fotos. Ich sitze schon immer am PC und warte auf die Fortsetzung dieser tollen Berichte. Ich wünsche euch weiterhin viel Glück auf eurer Reise.

  • #2

    Dario (Montag, 09 Oktober 2017 15:40)

    Eure farbfrohen und technisch hochwertigen und stimmungsvollen Fotos anzusehen ist immer wieder eine Freude. Ich kann es kaum abwarten, bis der nächste Reisebericht erscheint.
    Sagt mal, kauft Ihr eigentlich auch Souvenirs?

  • #3

    Marianne (Mittwoch, 11 Oktober 2017)

    Hallo Ihr Reisenden.
    Da wird Beppo aber gefordert. Zuerst wird er mit rotem Staub eingefärbt und dann kommt er auch noch ins Unwetter. Da hätte er es Zuhause ruhiger. Passt gut auf ihn auf.
    Und wie war das mit Schneewittchen. Ist da der siebte Zwerg durch ein Sparschwein ersetzt worden? Passt da auf, immer nur Originale kaufen, nie Plagiate und so stümperhafte Arbeiten.
    Weiterhin schöne Eindrücke und nette Begegnungen. Gutes Brot und guten Kuchen.
    dickes Abrazo
    Marianne