· 

Chile 8

 

 

 

Fantastische Natur, Einsamkeit und die größte Stadt im Süden Chiles

 

 

Bei schönem blauen Himmel legt die Fähre gegen 20:00 Uhr ab und wir freuen uns am schönen Ausblick. Die Nacht können wir im Beppo verbringen, wo wir allemal besser schlafen als im Pullman-Sitz, der für uns reserviert ist.

 

Am zweiten Tag fängt es zu regnen an. Mit vielen Unterhaltungen auf Englisch, Deutsch und auch Spanisch vergeht die Zeit wie im Flug und nach einer zweiten Nacht und 44 Stunden Fahrtzeit landen wir am Nachmittag in Puerto Natales.

 

Wir sind überrascht, wie gepflegt und ordentlich dieser so abgelegene Ort wirkt. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Der Wind bläst recht frisch. Nette Geschäfte laden zum Bummel ein. Das Museum erzählt die Geschichte von vier Stämmen der Indigenas, die den Einbruch der westlichen Zivilisation leider nicht überstanden haben. Wir feiern das Bergfest unserer Reise in einem afrikanisch-patagonischen Restaurant. Kaum zu glauben, dass ein halbes Jahr schon vergangen ist!

 

Das absolute Highlight hier ist der Parque Torres del Paine. Fasziniert von der abwechslungsreichen Landschaft, den gewaltigen Bergen, den Gletschern und den vielen Seen, verbringen wir hier drei Tage. Wir stehen mit unserem Beppo inmitten von Guanakos, erleben den um Futter bettelnden Schopf-Caracara, entdecken Nandus mit Kindern, freuen uns über rosa Flamingos in der Ferne und das Gürteltier, das an uns vorbeitippelt. Auf einer Wanderung zu einem Aussichtspunkt erleben wir, wie stark der Wind hier blasen kann.

 

Danach verbringen wir noch eine Nacht in Puerto Natales, besichtigen am nächsten Morgen die Höhle, in der die Überreste des Milodon (Riesen-Faultier) gefunden wurden, das von 14.500 Jahren in Patagonien lebte. Von hier aus geht es durch die Patagonische Steppe auf oft kerzengerader Straße bis nach Punta Arenas. Was für eine unendliche Weite!

 

Punta Arenas ist die letzte große Stadt hier im Süden Chiles. Auch hier wieder dichter Verkehr, viele Läden und Restaurants. Wir stehen mit Beppo im Hinterhof bei Pedro und seiner Frau, die hier ein kleines Hotel betreiben. Hier wird jeder sehr persönlich betreut.

 

Am Meer entlang führt eine Straße bis zum ehemaligen Fort Bulnes. Hier siedelte die chilenische Regierung  Strafgefangene an, um ihren Anspruch auf das Land im Süden zu sichern. Unter unglaublichen Bedingungen lebten die Menschen hier, bis sie nach etlichen Jahren umsiedelten und damit Punta Arenas gründeten. Beim Puerto del Hambre, dem  Hungerhafen, ganz in der Nähe, scheiterte Jahre zuvor der Versuch der Spanier. Bis auf eine Person verhungerten alle Siedler innerhalb von drei Jahren.

 

In Punta Arenas steht auf einem großen Gelände der Nachbau der Nao Victoria, mit der Magellan die nach ihm benannte Straße „wieder“ entdeckte. Denn schon 6000 Jahre vorher nutzen die Nomaden hier diesen Wasserweg.

 

Mit der Fähre verlassen wir die Stadt und landen zwei Stunden später auf der anderen Seite der Magellan-Straße in Porvenir auf der Insel Feuerland. Hier nutzen wir eine hübsche Cabana. Weil wir aber im Beppo schlafen, hat uns der nette Besitzer 25% vom Preis nachgelassen.

 

Inzwischen sind wir schon zehn Wochen in Chile. Unser nächstes Ziel ist Rio Grande in Argentinien. Wieder haben wir alles Obst, Gemüse und die Milchprodukte verbraucht, damit wir ohne Probleme über die Grenze dürfen.

 

Auch bei unserem zweiten Besuch hier in Chile haben wir viele nette Menschen kennen gelernt, über die unglaubliche schöne Natur gestaunt und Einiges über Land und Leute gelernt. Wir kommen wieder zurück, um uns auch noch den heißen und trockenen Norden anzusehen. Und wir freuen uns schon darauf.

 

(01.02.2018)

 

Die Fahrt ab Puerto Yungay führt durch den Fjord bei schönstem Wetter.

Wohnen im Beppo mittendrin. Die Verpflegung ist übersichtlich. Reger Austausch von Waren im Hafen von Puerto Eden.

Wir vertreten uns ein wenig die Füße und schauen uns den einfachen Ort an.

Aussichtsturm mit nebliger Aussicht. Die Navimag verbindet Puerto Montt mit Puerto Natales. Abendstimmung.

 

Puerto Natales bei strahlendem Sonnenschein.

Immer wieder wird an die verschiedenen Völker erinnert, die hier lebten. Bis die Europäer mit ihrer Kultur kamen.

Hundeleben. Kunst am Kai. Aufs Meer hinaus.

 

Torres del Paine:

Die drei Türme des Zentralmassivs. Am Gipfel ewiges Eis. Der Gletscher vom Lago Grey.

Guanakos zum Greifen nahe und immer wieder bezaubernd.

Ausblicke am Abend. Verbrannte Bäume am türkisfarbenen See. Jedes Licht zaubert neue Farben.

 

In der Höhle des Milodon, dem Riesenfaultier, die auch den Menschen Zuflucht bot. Ausblick in die Weite der Landschaft.

Spaziergang durch Punta Arenas.

 

Fort Bulnes, die erste Besiedlung durch die chilenische Regierung. Herrliche Farben und einfache Hütten.

Der Nachbau von Magellans Schiff "Nao Victoria". Ob Autoschrott oder Wrack - hier bleibt vieles liegen.

 

Porvenir:

Die chilenische Hauptstadt von Feuerland. Einst lebten hier die großen, muskulösen Selknams. Grellbunte Grabkultur.

Kaum mehr Berge, trockenes Land und die Wolken ziehen .......

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Christine u. Jürg (Dienstag, 06 Februar 2018 15:11)

    Hallo ihr Lieben
    Ja, diese unendlichen Weiten, die grandiose Natur und die Wucht der Elemente, sooooo schön. Und wecken Erinnerungen an rationierte Schoggimöckli, Schweisssocken, Dornenspitzen in der Thermo-Rest Matte, windbeschleunigtes und windverlangsamtes Wandertempo und vieles mehr auf unserem Rundtrek im Torres del Paine.
    Dass die 2. Hälfte noch schneller vergeht als die 1. ....... wisst ihr wohl selber. Darum erst recht, geniesst jede Minute, auch die weniger erfreulichen, denn auch die gehören zu so einer Reise einfach dazu. Und in den Erinnerungen wird's dann sowieso nicht mehr halb so wild sein ......
    Seid herzlich gegrüsst von den Schweizern

  • #2

    Marianne (Freitag, 09 Februar 2018 13:06)

    Hallo meine Patagonier.
    Die einen sagen so und die anderen sagen so. Die einen sagen: schon ist die Hälfte vorbei und die anderen jubeln : Juhu, die Hälfte ist geschafft. So oder So.

    Einen solchen Würfel mit der "9" brauche ich beim nächsten Mensch-ärgere-dich-nicht mit Julian, dann habe ich auch eine Chance.
    Ich habe mal - dank Google - die Runen übersetzt: Schön, dass Ihr hier seid. Es scheint immer die Sonne. Und immer tanzend durchs Labyrinth. Ihr wisst doch noch? oder? Die Zwei an der Stange machen es vor. So oder so ähnlich.

    Wie ist es mit el senor Alfajor. Begleitet er Euch noch? Oder ist er abhanden gekommen? Die Hüfte dankt ihm. So oder So.
    Ein dickes Abrazo
    zur Hälfte: so und so
    Marianne

  • #3

    Marianne (Freitag, 09 Februar 2018 13:14)

    Nachtrag:
    Ich wollte noch das Tagesmotto von zu Beginn ins Gedächtnis rufen:
    Danke für diesen Tag.
    Danke für alles was ist.
    Danke, dass ich lebe, dass ich nehmen kann und geben.
    Danke dafür, dass ich bin.

  • #4

    Dario (Samstag, 10 Februar 2018 18:54)

    Todavía muchas experiencias de viaje interesantes y hermosas