Jetzt geht's los...

Am 14.05.2023 geht es auf Landstraßen Richtung Frankreich. Das Navi hat die Anweisung: „Ohne Autobahn“. Die erste Nacht verbringen wir in Corcieux in den Vogesen. Wir stehen inmitten von mächtigen alten Bäumen. Die Vögel zwitschern und wir genießen die totale Ruhe. Wir sind unterwegs!

Weiter geht es auf kurvigen Straßen durch üppig grüne Wiesen, Felder und Wälder. Durch kleine, ein wenig morbide Städtchen. Wir durchqueren das Grand Est, die Champagne, wo die Weinstöcke an den Flanken der sanften Hügel stehen und erreichen das Département Ile de France. Es regnet.

Weiter geht es am nächsten Morgen durch lange Alleen, grüne Weite. Die Getreidefelder stehen schon hoch, wiegen sich im frischen Wind. Der Himmel strahlend blau mit Wattewolken. Unterwegs besuchen wir die Kathedrale in Chartres.

Wir erreichen die Normandie und unseren Campingplatz „Jardin du Bois du puits“ in Belléme. Inmitten des botanischen Gartens mit mehr als 2300 verschiedenen Pflanzen freuen wir uns über Ruhe und Vogelkonzert. Der kleine, verträumte Ort selbst ist nicht weit und eignet sich gut für einen Ausflug zu Fuß.

Wir fahren Richtung Westen nach Rennes. Die braunen Steingebäude erinnern uns an englische Orte. Die Gärten sind liebevoll gepflegt.

In La Tourbiere de Landemarais, einem Moor, umrunden wir auf einem Plankenweg die aquatische Landschaft.

Irgendwann sind wir dann in der Bretagne und verbringen mehrere Tage am Rande von Rennes, der Hauptstadt der Bretagne. Die Metro bringt uns in die Altstadt. Hier stehen noch viele Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert - windschief, morbide oder schön renoviert. Ein Bummel durch die Gassen mit den hübschen Läden macht richtig Spaß. Natürlich kosten wir die berühmten Galettes aus Buchweizen und zum Nachtisch einen Crêpe mit Butterkaramell. Getrunken wird hier Cidre aus der Gegend.

Traurig, dass hier Plätze und Gebäude deutliche Zeichen der sinnlosen Zerstörungswut der vergangenen Demonstrationen zeigen. Schaufenster sind mit Holzplatten verbarrikadiert, farbverschmierte Fassaden, zerbrochene Scheiben, verkohlte, geborstene Böden.

Am Samstag findet hier der zweitgrößte Markt Frankreichs statt. Im dichten Gedränge stehen die Besucher in langen Reihen bei den Imbissbuden. Die Galette Saucisse, eine gegrillte Wurst im Buchweizen-Pfannkuchen, ist heiß begehrt. Die Auswahl an Leckereien ist groß. Wir kaufen ein, freuen uns an den hochwertigen Produkten. Am Nachmittag vor dem Beppo genießen wir zum ersten Mal die Sonne in kurzen Hosen.

Für Sonntag haben wir eine Führung im Parlament gebucht. Bis zum Termin besuchen wir den großräumigen Le Parc du Thabor, eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Besonders beeindrucken uns die unzähligen Rosen, eine Züchtung schöner als die andere. Schade, dass wir von der französischen Führung im Parlament nicht viel verstehen.   

Zurück auf dem Campingplatz lassen wir den Tag ausklingen. Am nächsten Morgen wollen wir weiterziehen.

Eine kleine Geschichte am Rande:

Vor unserer Reise habe ich übersehen, dass die Absätze meiner Schuhe ziemlich abgelaufen waren. Eine Reparatur auf der Durchreise ist nicht so leicht zu haben. Doch der Schuster in Rennes hat es möglich gemacht. Drei Stunden später war alles erledigt und ich konnte die Schuhe wieder abholen.

Gerade Straßen bis zum Horizont /  Felder, Wiesen, unendliche Weite / Camping mitten im Grünen  

Chartres:

Eine mächtige Kathedrale und sehr schöne Bürgerhäuser

Belléme:

Kleiner gemütlicher Ort - zur Mittagszeit wie ausgestorben / Reich verzierte Kirche

Ganz speziell - Camping mitten im botanischen Garten

Kleine Wanderung durchs Moor - verzauberte Gegend

Rennes:

Fachwerk, viele Jahrhunderte alt

Wunderschönes altes Karusell / Volle Lokale zur Mittagszeit / Sinnlose Zerstörung

Markttag in Rennes:

Anstehen für eine Galette saucisse / Gemüse frisch vom Erzeuger / Meeresfrüchte im Überfluss

Der Parc du Thabor - genießen, staunen, die Seele baumeln lassen

Besichtigung im Parlament - Prunk aus der Zeit der französischen Könige