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Isfahan

 

 

 

 ...die halbe Welt

 

Vor hunderten von Jahren hieß es: "Warst Du in Isfahan, hast Du die halbe Welt gesehen."

 

Wir verbringen viel Zeit auf dem großen Platz, der von Moscheen und dem Bazar umgeben ist. Heute am Freitag, dem Sonntag der Muslime, ist hier viel los. Die Menschen flanieren durch die Geschäfte, breiten Ihre Decken auf dem Rasen, essen und

trinken, halten im Schatten ein Mittagsschläfchen, umgeben von spielenden Kindern. Sie genießen den freien Tag. Nur

der Fliesenverkäufer klagt über mangelde Kundschaft. Er vermisst die Besucher aus dem Westen. Die vielen Chinesen hier begeistern ihn nicht.

 

Es ist Abend. Rund um die Kahjoo-Brücke sitzen die Leute beim Picknick, der Teekessel ist immer dabei. Unter der Brücke wird gesungen, obwohl das in der Öffentlichkeit verboten ist. Wir werden angesprochen, freudig begrüßt. Meist auf Englisch, manchmal auf Deutsch. Viele sehen hier keine Zukunft, planen auszuwandern.

 

Am Tag darauf sitzen wir in einem sehr schönen Café. Am Nachbartisch findet ein Cousinentreffen statt. Keine der Damen hat den Kopf bedeckt. Rolf, der ein bisschen Farsi spricht, macht ein Foto. Eine aus der Runde bittet uns, nicht zu vergessen, dass sich die Frauen in einem Kampf gegen das Regime befinden. Auch wenn dieses Treffen so fröhlich und unbeschwert erscheint. "Zan - zendegi - azadi" (Frauen-Leben-Freiheit) rufen sie uns zu. Wir versprechen, die politische Situation und die immerwährende Unterdrückung der Frauen bei allen schönen Erlebnissen nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Bei einem Besuch im Musikmuseum musizieren vier junge Musiker für uns. Auch sie klagen über die schlechte wirtschaftliche Lage, darüber dass sie keine Möglichkeit haben, irgendwo aufzutreten. Es ist so schade um diese Jugend.


Abends sind wir bei Alis Familie zum Essen eingeladen und erfahren, was iranische Gastfreundschaft bedeutet. Wir werden umsorgt wie die Könige. Die persische Küche ist überhaupt sehr lecker und wir kosten alles, was Shadi uns empfiehlt.

 

Reges Treiben auf dem weitläufigen Emam-Platz

 

Imam Moschee und Sheikh Lotfallah Moschee säumen den großen Platz

 

Besuch des Musikmuseums mit Live-Musik

 

Armenische Vank-Kathedrale mit kunterbunten Malereien

 

Die Khajoo-Brücke - Treffpunkt am Abend

Die Brücke der 33 Bögen

 

Die sehr alte Freitagsmoschee von Isfahan

 

Die iranische Küche - lecker mit gesunden Gewürzen und Kräutern

Hier wird vor allem Hähnchen und Lamm gegessen / Bei Ali zuhause / Die iranische Gastfreundschaft ist überschwänglich

 

"Zan - zendegi - azadi" (Frauen-Leben-Freiheit)

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