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äußere Hebriden und Orkney

 

 

 

von Harris und Lewis durch Schottlands Norden auf die Orkneys

 

 

In West Harris angekommen fahren wir durch eine Landschaft mit Felsen und Steinbrocken, überzogen mit morastigem Boden auf dem Heidekraut und Wollgras wachsen. Die Wattflächen glänzen im fahlen Licht. Bereits am ersten Abend spazieren wir zu einem einsamen Strand bevor sich der Nebel über das Land senkt.

Am Tag darauf gehen wir über grün bewachsene Dünen, vorbei an weißen Sandstränden. Das klare Meer zeigt alle Blautöne. Inmitten von Schafen und Highland Kühen mit ihren Kälbern erreichen wir die Ruine einer Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Die Landschaft ist gigantisch.

 

Nachdem es in der Nacht geregnet hat, rauschen im Inland die Bächlein munter von einem See in den nächsten, bis das Wasser am Ende ins Meer fließt. Je höher man kommt, desto kahler wird die Landschaft. Wir besuchen das Harris-Tweed-Museum. Noch heute wird ein Teil dieser Stoffe auf den alten Webstühlen der Insel gewoben. Vorbei an bis zu 800 m hohen Bergen fahren wir von Harris nach Lewis. Auf einer gut ausgebauten Straße, denn trotz verschiedener Namen sind wir auf derselben Insel.

 

In Shawbost verbringen wir drei Tage auf einem gemütlichen Campingplatz, geführt von einem alten Ehepaar. Von dort fahren wir in das Black-House-Museum. Mit etwas Geduld erwischen wir einen freien Parkplatz. Die alten Steinhäuser waren noch bis 1974 bewohnt. Wie einfach die Menschen hier gelebt haben! Ein alter Mann sitzt an seinem mechanischen Webstuhl. Mit 12 Jahren hat er angefangen, Tweed zu weben und beherrscht dieses Handwerk heute noch. Angetrieben wird die Maschine mit reiner Beinarbeit. Zurück am schönen Campingplatz wird es bei Dämmerung etwas ungemütlich. Die winzig kleinen schwarzen Midges werden zur Plage.

Wir fahren zum verlassenen Hafen von Ness, der einmal für die Heringsfischerei gebaut wurde. Von dort geht’s zur Saint Moulaghs Church und dann zum Butt of Lewis Lighthouse,dem nördlichsten Punkt der Hebriden. Hier an der Steilküste beobachten wir Seehunde, die auf den Felsen im Wasser liegen, schwimmen und tauchen. Ein Kormoran steht hoch oben in einer Felsnische. Daneben ein Jungvogel, noch mit Flaumfedern bedeckt, der um Futter bettelt. Fulmars ruhen nahe am Abgrund auf kleinen, grasbewachsenen Felsvorsprüngen. Ganze Gruppen von Gannets fliegen auf Meer hinaus, um dort im Sturzflug nach Fischen zu jagen. Wir freuen uns am Abend, dass wir bei diesem schönen Wetter so viel unternehmen konnten.

Auf der Fahrt nach Stornoway, unserer letzten Station auf der Insel Lewis, machen wir Halt bei dem Broch. Das ist ein Rundturm, Wohnort für Mensch und Tier und Festung zugleich. Gebaut wurden die dicken Mauern 600 v. Chr. Danach gehen wir 5000 Jahre zurück zu den stehenden Steinen von Callanish, hergestellt aus den ältesten Felsen in ganz Großbritannien. Immer wieder verändert, erhielt der Steinkreis zuletzt die Form eines keltischen Kreuzes. Ein Kraftort nicht nur für Esoteriker.

Heute gehen wir in die Innenstadt von Stornoway, dem größten Ort der Insel. Wir beide haben einen Haarschnitt dringend nötig. Für Jürgen ergattern wir noch einen Termin. Bei mir heißt es: „Sorry, we are fully booked.“

Zu Fuß erkunden wir etwas außerhalb den Garten des Lews Castle. Der Erbauer machte sein Vermögen mit dem Opiumhandel in China. Im Innern entdecken wir eine sehr interessante Ausstellung über das Leben auf den Inseln - gestern und heute. Kultur und Sprache - in der Vergangenheit oft unterdrückt - werden heute wieder sehr gepflegt.

 

Es ist der letzte Tag auf den Äußeren Hebriden. Um 09:30 Uhr treffen wir pünktlich bei den „Hebridian Barbers“ ein, wo eine freundliche Friseurin emsig an Jürgens Kopf arbeitet und ich nach einer halben Stunde einen neuen Mann bekomme. Das meint auch der Herr, der neben mir sitzt und auf seinen Haarschnitt wartet. Und das für nur sieben Pfund!

 

Wir besuchen noch einmal den Schlosspark und gönnen uns im Café einen Scone zum Abschied. Dann ist es Zeit, dass wir uns in die Warteschlange am Fährhafen einreihen.

 

Die See ist ruhig und ganz glatt. In Ullapool gehen wir von Bord. Wir sind wieder auf dem Mainland. Es ist ungewohnt warm. Ein paar Kilometer weiter ist unser Campingplatz direkt am Meer, umgeben von Bergen, deren Gipfel sich in Wattewolken hüllen. Einige baden noch am späten Nachmittag im Meer. Am Abend verschwindet die Sonne hinter den Hügeln beim Meer.

Am Morgen scheint wieder die Sonne. Keine Mücken weit und breit. Wir fahren durch grün-braune Vegetation. Überall blüht lila Heidekraut. Bäume wachsen nur ganz unten. Wieder hängen dicke, weiße Wolken auf den Bergrücken. Richtung Ostküste führt die inzwischen zweispurige Straße durch gepflegtes Bauernland. Wir erreichen den Ort Thurso an der Nordsee und suchen ein Café. Zum Tee nehmen wir auf Rat der Verkäuferin gleich eine 6er-Packung Shortbread, was die Dame sehr freut. Mehr Keks für weniger Geld.

Dann geht es nach Gills Bay zum Camping „Ferry View.“ Ein kleines Juwel mit Gartenzwergen und viel Dekoration. Die Besitzerin im gehäkelten Umhang hat rosa Haarspitzen. Am nächsten Morgen macht sie für uns ein Frühstück. Leider „to-go“ verpackt. Obwohl man in einem ausgebauten alten Bus sitzt.

Wir füllen noch unsere Lebensmittelvorräte auf. In Scrabster legt unsere Fähre pünktlich ab und bei ruhiger See erreichen wir die Orkneys bei Stromness. Jetzt weht ein kräftiger Wind und die ganze Nacht schaukelt es im Beppo.

Am Morgen beginnt es leicht zu regnen. Waagrecht! Unsere Tür liegt im Windschatten. Davor bleibt es trocken. Zumindest bis die Tropfen größer und größer werden. Die Stare, die draußen im Gras stochern, werden fast weggeblasen.
 
Unterwegs sehen wir viele Vögel am Boden sitzen. Vorerst kein Flugwetter. Die vielen Schafe stehen alle ausgerichtet mit dem Hinterteil zum Wind. Dann wird es heller und in Kirkwall hört es zu regnen auf. Die Stadt ist recht nett.

 

Wir haben viel Zeit, denn unsere Fähre legt erst um 23:45 Uhr in Richtung Shetland-Inseln ab. Bis dahin bummeln wir durch den Ort, gehen Kaffee trinken, später indisch essen. Erleben am Hafen einen fantastischen Sonnenuntergang. Der Himmel glüht. Drei Jugendliche schwimmen und toben im Wasser des Hafenbeckens.

Am Anleger begrüßt uns mit Namen eine nicht ganz junge Dame mit Schleife in den blonden Locken. Sie bietet uns kostenlosen Kaffee an. Mitten in der Nacht so freundlich! Wie schön! Dann geht alles sehr schnell. Beppo steht auf dem Car-Deck. Und wir in unserer Kajüte legen uns schnell hin. Das Schiff schaukelt kräftig, was unseren Mägen gar nicht gefällt.

 

Diese Fähre bringt uns zu den äußeren Hebriden - Strandspaziergang auf Harris - Selfie in Grün

Von diesem Farbenspiel können wir nicht genug bekommen

 

Auf dem Weg  - Immer wieder neue Ausblicke - Oben auf dem Hügel steht das Kirchlein seit ca. 400 Jahren

Am Flutsaum entlang - Vorbei an Mutter Kuh und neugierigem Schaf

 

Rodel:

Einsame Häuser und eine alte Kirche

Ruhestätte für den Adel aus früherer Zeit - Viele verlassene Häuser übers Land verteilt

 

Harris Tweed Museum:

Farben wie in der Natur - Tweed auf dem Laufsteg - Große Auswahl

Designer Mode - Immer wieder neue Farbkombinationen - Ganz schön kariert

 

Black Houses:

Schwere Steine und Strohdächer - Der alte Weber gibt bereitwillig Auskunft - Das Dorf von oben

Schaugarten unterwegs mit hübschen Pflanzen und Walfischzähne als Eingangstor

 

Ness:

Gewitterstimmung im Hafen - die kleine Kapelle am Wegrand - Sammlerstolz

Der Leuchtturm - Schroffe Felsen und Meeresbrandung

Seltene Steine - Traumstrand - Blick weit hinaus

 

Der Broch aus alter Zeit - Die Wände doppelt gebaut - Die Steine von Callanish

Kleiner Mann und großer Stein - Obelix hatte viel zu tun - Der erste Kreis

 

Stornoway:

Im Hafen - Das Rathaus - An Kaminen mangelt es nicht

Schotte im Friesennerz - Mächtiges Lews Castle - Innen mit Sternenhimmel

Blick vom Schlossgarten auf die Stadt - hübsch gepflanzt - Achtung hier wohnt das Grüfello!

 

Zwischenstopp am Mainland:

Strand und Campingplatz bei Ullapool - Sonnenuntergang, einer der wenigen

Unterwegs zum nächsten Fährhafen - Die Berge in Watte verpackt 

Kleines, verschlafenes Thurso - Überfahrt auf die Orkney Inseln - Blinder Passagier

 

Ankunft in Stromness - Im Fährhafen - Häuser nahe am Meer

In der Einkaufsmeile - Stiefelparade - Marmelade, Chutney und Co.

Kirkwall Cathedral - Warten auf die Nachtfähre zu den Shetlandinseln

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Kommentare: 1
  • #1

    Dagmar (Sonntag, 27 August 2023 10:18)

    Ihr Lieben,
    wieder einmal bin ich überwältigt.
    Wie könnt ihr das alles verarbeiten?�
    Habt weiter eine gute Zeit!