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Shetland Inseln - hoch im Norden

 

 

 

Großbrittaniens nördlichste Inseln

 

 

Früh am Morgens verlassen wir die Fähre in Lerwick und fahren direkt zu einem Parkplatz am Meer. Bis das Café nebenan öffnet , beobachten wir Vögel, gehen zu Fuß zum nahegelegenen Clickimin Broch. Es ist warm und windstill. Alles wirkt sehr gepflegt und sieht ein bisschen skandinavisch aus.

In Hamnavoe ist gerade ein Sommerfest mit Ruderwettbewerb. Dort sitzen wir mit Kaffee und Kuchen - To-go - auf der Steinmauer mit Blick auf drei Seehunde, die sich im Hafenbecken tummeln. Am Nachmittag checken wir im ehrwürdig alten Busta House Hotel ein, wo wir zwei Nächte verbringen und uns dort die Umgebung anschauen.

 

Uns hat eine heftige Erkältung erwischt und so sind unsere Aktionen etwas eingeschränkt. Doch es gibt immer wieder Gelegenheiten, Vögel zu beobachten.

 

Besonders schön finden wir einen Spaziergang zum Leuchtturm Esha Ness. Es ist kühl. Wir tragen Windjacken und Mützen. Der Weg führt an der Steilküste entlang. Die Schafe halten das Gras kurz. Dazwischen liegt ein See. Fulmars segeln im Wind. Die Wellen rollen gegen die felsige Küste.

Am Morgen bringt uns die Fähre in 15 Minuten auf die Insel Yell. Unser Campingplatz liegt an einer kleinen Marina. Von den Schafen genau beäugt, gehen wir zum „White Wife“. Dort steht die Galionsfigur eines deutschen Schiffes, das hier an den Klippen zerschellt ist. Wir sehen Seals auf den Felsen und im Wasser. Die Landschaft ist karg. Grün-braune Heide. Nur auf den landwirtschaftlich kultivierten Flächen wächst richtiges Gras. In der Mittagspause steht Beppo an einem Bächlein, das im Meer verschwindet. Wir beobachten eine Gänsefamilie, eine Staren-Gang beim Bade, Regenpfeifer beim Würmer suchen und Enten beim Gruppenausflug im Salzwasser.

 

Hier abseits der größeren Städte gibt es nur noch sehr kleine Geschäfte. Doch das Angebot ist vielfältig. So gibt es außer Lebensmitteln aller Art auch Werkzeuge, Schrauben, Spielwaren, Schreibwaren. Was wir allerdings schmerzlich vermissen, ist gutes Brot.

 

Zwei Tage später bringt uns eine weitere Fähre zur Insel Unst. Es ist viel los. Die Fahrzeuge stehen mit Minimalabstand an Bord. Grund ist die Unst-Show, die heute stattfindet. Das müssen wir uns anschauen. Als wir ankommen, sind Schafe, Rinder und Shetlandponys bereits prämiert. Auch Kekse, Kuchen, Blumengestecke und Handarbeiten der fleißigen Damen vor Ort haben Preise erhalten.

 

Wir kehren ein ins nördlichste Café Schottlands. Wir machen uns auf zum nördlichsten Strand von Großbritannien. Dort stöbern Regenpfeifer am Flutsaum nach Futter. Zwei Seelöwen schwimmen in Sichtweite. Wer beobachtet hier wen?  

 

Im Muness Castle kriechen wir durch niedrige Türöffnungen und dunkle Gänge. Die Nacht verbringen wir vor einem Hostel und können Bad und Küche dort nutzen. Draußen fliegen wieder die lästigen Midges, sodass wir alles dicht machen.

Am nächsten Morgen geht es zurück nach Yell. Direkt am Hafen fängt es an zu nieseln. Ein Wolken-Deckel hängt tief überm Land. Wir fahren über eine Anhöhe und plötzlich weitet sich der Himmel. Faszinierend!

 

Dann bringt uns die zweite Fähre zurück nach Toft. Von dort geht es zum West Mainland. Wir entdecken eine To-Go-Konditorei. Dann genießen wir einen richtig leckeren Imbiss in der Kunstgalerie. In Westerwick gehen wir den Hügel hinauf zum Rand der Klippe mit Blick auf viele Felsformationen. Dann noch ein Spaziergang über den “rosa“ Strand. Wir erreichen unseren hübsch gelegenen Campingplatz. Josefine und ihr Mann sind Freiwillige, die hier für Sauberkeit sorgen und sogar jedes Fenster mit einem Blumenstrauß schmücken – auch in den Toiletten. Und beim Abspülen sehen wir durchs Fenster direkt auf die Bucht, in der am Abend ein Seehund schwimmt.

So geht es am Tag darauf durch grünes Land, die Wolken hängen tief. Die Straße hört auf. Vor uns liegt ein kleiner Weg zum Strand. Ruhe und Einsamkeit pur. Unterwegs entdecken wir auf den Wiesen immer wieder Curleys und Kiebitze. In Sandness am Strand tummeln sich Regenpfeifer, Steinwälzer und Sanderlinge. Möwen, Küstenseeschwalben, Kormorane und Gannets fliegen vorbei. Ein Seal treibt in Sichtweite im Wasser.

Von diesem hübschen Platz aus geht es in den Süden, nach Scalloway, der zweitgrößten Stadt. Vor dem Museum spucken Busse circa 100 Kreuzfahrer aus, die gar nicht fröhlich, ja eher gelangweilt wirken. Wir finden die Informationen über Land und Leute sehr interessant. Beeindruckend, hier haben Frauen alle Arbeiten übernommen, während die Männer auf See waren. So schleppten sie schwere Körbe mit Torf auf dem Rücken, damit sie die Hände zum Stricken frei hatten.

Am Abend erreichen wir Levenwick. Und weil am nächsten Morgen die Sonne scheint, besuchen wir den Jarlshof. Dort liegen Ausgrabungen einer Siedlung, in der seit 1500 v. Chr. Menschen gelebt haben. Immer wieder hat sich die Bauweise der Häuser geändert. Faszinierend, wieviel „Komfort“ man sich schon zu frühen Zeiten geschaffen hat. Von dort wandern wir zum Sumburgh Head Leuchtturm, wo uns der Regen überrascht. Zurück beim Beppo, lassen wir im Hotel daneben unsere Sachen bei einer Tasse Tee trocknen.  

 

Heute ist ein schöner Tag. Wieder besuchen wir schöne Strände, besichtigen eine liebevoll restaurierte Getreidemühle und das Craft House Museum. Nachmittags erreichen wir Lerwick, die Hauptstadt der Shetlands. Wir sind die nächsten drei Tage im B&B. Das Ortolan-Haus ist sehr hübsch und richtig „cosy“. Rebecca ist eine hervorragende Gastgeberin und kann uns viel über die Vögel erzählen, die sie auf wunderbare Weise fotografiert.

Von dort erkunden wir bei strahlendem Wetter den Meal-Beach. Weißer Sand, menschenleer. Ein Stück weiter der nächste Strand, bedeckt mit silbrig glitzernden Kieseln. Zurück in der Stadt im Textilmuseum sehen wir zwei Damen beim Spinnen und beim Stricken zu. Wir bummeln durch die hübsche Altstadt und wandern zur Landspitze. Wir verbringen einen ganzen Vormittag im Shetland Museum mit seinen Exponaten zur Geologie, zum Leben auf den Inseln über Jahrhunderte.

Für den 03.09. haben wir unsere Fähre nach Aberdeen gebucht. Es stürmt und regnet. „Das kann ja heiter werden!“ Trotz Wetterwarnung und heftigem Schaukeln erreichen wir am nächsten Morgen wohlbehalten das Mainland.

 

Dort sind wir noch ein paar Tage unterwegs. Wir sehen wieder Bäume, grüne Wiesen, Weizenfelder. Es ist wärmer, regnen soll es vorerst nicht. So sitzen wir im Freien, sogar in kurzen Hosen. Und im Beppo schlafen wir wieder im 1. Stockwerk. Wir entdecken noch ein paar hübsche Orte und gehen am 08.09. abends in Tynemouth an Bord. 14 Stunden später erreichen wir in Amsterdam den Kontinent.

 

Unter Deck auf der Fähre zu den Shetland Inseln - Der Clickimin Broch bei Lerwick - Loch Tingwall

Herrlicher Strand - Eingeborene schrecken nicht vor kaltem Wasser - Ein Häuschen in der Einsamkeit

Im Hafen von Hamnavoe - Er wartet auf die kostenlose Mahlzeit - In der Ortsmitte

 

Liebevoll angelegter Garten mitten im Nirgendwo - Schmaler Wanderpfad - Beim Leuchtturm Esha Ness

An den den Klippen entlang - Ausblicke so faszinierend

Unterwegs im Westen - Altes Lagerhaus für Heringe - Der Blick vom Campingplatz auf die Felsen

 

Shetland Ponys:

Sie wurden gezüchtet, um die Loren mit Gestein aus den niedrigen Gängen eines Bergwerks zu ziehen. Heute sind sie oft Gefährten von größeren Pferden und kuschelige Reittiere für kleine Mädchen.

 

Insel Yell:

Das Old Haa-Museum - Keys to my heart - Die Gallionsfigur eines deutschen Schiffes, untergegangen vor der Küste

 

Insel Unst:

Wieder mit der Fähre - Freilandeier zu verkaufen - Kapitän Jürgen in der Bushaltestelle mit eigener Homepage

Sägen bei der Unst-Show - Schafe werden begutachtet - Stolzer Gewinner von vielen bunten Abzeichen

Prämierte Torten - Muness Castle, düster und verfallen - Vogelscheuche im Friesennerz

 

Es macht so viel Freude, die Vögel zu beobachten!

Der Fulmar (Eissturmvogel) brütet auf kleinen Felsvorsprüngen und ist Meister im Gleitflug - Die Möwe gähnt - oder?

Wunderschöne Gannets (Basstölpel) bei der Futtersuche. Aus großer Höhe stürzen sie sich kopfüber ins Meer.

Staare beim gemeinsamen Bade - Der Kleine hat sich uns nicht vorgestellt - Gänserich bewacht seine Familie

Emsiger Sanderling - Gut getarnter Steinwender - Jetzt fliegen sie alle davon .....

 

Ständig neue Stimmung am Himmel - Im kleinen Hafen von Skeld

Scalloway - Ein Bauer fliegt mit seinem selbstgebauten Flugzeug (Museum) - In den Straßen des Ortes

Frisches Gemüse - Nicht nur Lebensmittel im Laden - Ein Stück den Hügel hoch und dann diese Aussicht!

 

Jarlshof:

3500 Jahre haben Menschen hier gewohnt - Getreide mahlen - Ein sogenanntes Wheelhouse

Fleißige Hummel - Auf dem Weg zum Leuchtturm Sumburgh

Am Strand ruhen 30 Seelöwen - Das Meer malt Muster in den Sand - Heute blauer Himmel und weiße Wolken

 

Das Croftmuseum bei Willtrow - Ein Strand mit bunten Kieseln - Typisches Haus auf den Shetlands

 

Schafe - und ihre Hinterlassenschaften - begleiten uns auf allen Wegen. Wir werden sie vermissen:

Neugierige Blicke - Gruppenbild auf dem Hügel - Portrait einer molligen Dame

Neuer Perzmantel, echt Schaf - Kaum noch Bodenfreiheit - Ohrgeflüster

Eine Wand, geschaffen, um sich zu kratzen - "Bin nicht da!" - Hier braucht es einen Kieferorthopäden

 

 

Lerwick:

Ortholan B&B, so gemütlich - Das Frühstück - Lerwick's Segelhafen

Die Town Hall der Stadt - Mitten in der Altstadt - In der Nacht

Ein 60 Meter langer Schal im Textilmuseum - Schnappschuss - Blick auf die Stadt

 

Wieder auf dem Mainland:

Aberdeen - Stonehaven. Kein Wasser unter dem Kiel - Ein Schloss in exponierter Lage

North Berwick - Wärmendes für die Teekanne - Bo'ness Railway. Eine Reise in die Vergangenheit

Wir sehen wieder Kornfelder - Bass Rock. Ein Vogelfelsen im Meer bei Dunstan -  Die Hafenausfahrt bei Tynemouth

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Kommentare: 1
  • #1

    Dagmar (Donnerstag, 14 September 2023 18:42)

    Hallo ihr Lieben,
    was soll ich schreiben?
    Erstmal muss ich sagen dass ich euch schon vermisse und mich bei einem schönen Essen auf eure persönliche Erzählungen freue.
    Wieder mal wunderbare Eindrücke,
    das mollige Schaf ist so richtig knuffig �
    Genießt weiterhin in vollen Zügen �‍♀️