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von Ligurien zurück nach Deutschland

 

 

 

quer durch Italiens Norden

 

 

Unser erstes Ziel in Ligurien ist Varese, eine rundgebaute mittelalterliche Stadt in den Bergen, das sogenannte „Borgorotondo“. Und weil es uns hier so gut gefällt, zieht es uns immer wieder dorthin. Wir spazieren durch enge, verwinkelte Gassen, unter Arkaden mit Bögen in allen Formen und Farben. Wir steigen auf den hohen alten Turm mit Gefängniszellen hinter dicken Mauern. Die Küche und die Wohnräume darüber erreichen wir nur über heftig steile Holztreppen. Ganz oben haben wir einen Ausblick über die Stadt und die Landschaft.

 

Unten auf dem Platz trifft man sich in der Bar du Sport. Ein kurzes Schwätzchen mit dem alten Nachbar. Ein Austausch über das woher und wohin. „Guten Appetit, Oma.“ wünscht der junge Mann im Vorübergehen.  

 

In den urigen Kneipen wird ligurische Küche serviert. Hier kocht noch Mama persönlich.

 

Durch die Berge geht es mit vielen Kurven weiter, die bunten Häuser der kleinen Ortschaften kleben an den steilen Hängen. Auf den Terrassen wachsen Oliven, daneben stehen undurchdringliche Wälder. Wir erreichen Sestri Levante an der Küste und gehen abends wieder einmal am Meer spazieren.

Beppo bekommt eine Ruhepause, denn das hübsche Ortszentrum ist zu Fuß erreichbar. Mittendrin noch ein Zugang zum schönen Strand in der Baia del Silencio. Zur Altstadt geht es steil hinauf. Auch der Bahnhof ist gut erreichbar. Wir fahren mit dem Zug bis zur nächsten Station. Der „leichte“ Wanderweg führt steil bergan, immer am Meer entlang über hohe Felsstufen und steinige Wege. Die Landschaft ist wunderschön, doch auch der Abstieg ist anspruchsvoll. Ein Glück, dass ich meine Wanderstöcke dabeihabe.

 

Über enge Bergstraßen oder durch endlos lange, dunkle Tunnel besuchen wir an der Küste noch einige Orte. Zu unserer Verwunderung sind die Campingplätze auch Anfang Oktober noch total überfüllt und nicht immer gemütlich. Nach einer unruhigen Nacht sind wir etwas genervt. Eine freundliche Dame rettet unsere Laune, als sie uns im Vorbeigehen ihre Focaccia anbietet. „Probate, probate.“ Wir nehmen ein Stückchen und mit einem freundlichen „buona giornata“ verabschiedet sie sich.

 

Auf dem nächsten Campingplatz fühlen wir uns richtig wohl! Mit dem öffentlichen Bus fahren wir nach Chiavari. Eine Fahrkarte bekommen wir beim Busfahrer nicht, aber er nimmt uns trotzdem mit. Es ist heiß, aber in den engen Gassen und unter den unzähligen Arkaden ist es angenehm kühl.

 

Das Zentrum von Lavagna können wir zu Fuß erreichen. Auch hier bietet sich uns quirliges, italienisches Leben am Vormittag. In der Pastificio fragen wir nach Pansoti quadrati und Salsa di Noci, eine Spezialität der Gegend. Wir verlassen das Geschäft, die frische Pasta hübsch verpackt mit Band und Schleife, einer Kochanweisung und einer hübschen Broschüre. Beim Optiker wird noch meine Brille fachkundig und kostenlos repariert. Jetzt noch ein bisschen leckeren italienischen Schinken und der Einkauf ist komplett.

 

Wieder fahren wir Richtung Berge. Über schmale Sträßchen zwischen hohen Steinwänden und undurchdringlichem Wald geht es auf den Passi del Biscia. Oben weiden die Kühe mit Glockengebimmel. Hinunter ist die Straße noch enger, teilweise voller Löcher. Tausend Kurven - es zieht sich. Dann erreichen wir unseren Agriturismo bei Tavarone, ein Bauernhof einsam in der Berglandschaft. Das Zimmer ist einfach, aber hübsch mit weitem Blick über das Tal. Das Abendessen mit Gemüse und Fleisch vom eigenen Bauernhof ist außergewöhnlich gut.

Wir schlafen tief. Am Morgen hören wir endlich mal wieder Vogelgezwitscher. Es gibt hier unzählige Wanderwege und wir gehen eine Runde über Almen mit Kühen und an dichten Wäldern vorbei. Wir sammeln Kastanien, deren Schalen uns heftig in die Finger piksen. Später dürfen wir uns in den drei großen Gewächshäusern bedienen: Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchini, Bohnen. Jetzt ist unser Kühlschrank voll.

Nach zwei Nächten ziehen wir weiter. Doch der gebuchte Campingplatz bei Sarzana ist eine Enttäuschung. Kurzentschlossen suchen wir ein B&B im Internet und eine halbe Stunde später ziehen wir bei Franziska und Carmine ein. Das Zimmer ist geschmackvoll eingerichtet, der Swimmingpool gepflegt und unsere Gastgeber sind sehr freundlich. Bei der Tochter des Hauses gibt es noch eine schöne Massage und wir fühlen uns dort rundum wohl.

 

Von dort besuchen wir das mittelalterliche Sarzana. So viele Läden mit abgehobener Mode haben wir noch selten gesehen. Die Stadt rüstet sich gerade für ein Mittelalterfest. In den Straßen werden Verkaufsstände aufgebaut. Auf dem Burggelände kampieren stolze Ritter und edle Fräulein. Wir fahren ein Stück weiter nach Castelnuovo Magra. Hier thront hoch oben auf dem Berg eine trutzige Burg. Die hohen Häuser stehen eng. Ein ganz spezieller Ort.

 

Einen Tag später sind in San Terenzo und spazieren zum letzten Mal am Meer entlang. Ein Teil der Strände ist wegen des Rotavirus gesperrt. Darüber freuen sich die Möwen, die endlich wieder einen Platz zum Ausruhen haben. Jedoch in einer kleinen Bucht etwas abseits drängen sich dunkel gebräunten Sonnenanbeter. Manch einer wirkt schon etwas ausgetrocknet.

 

Jetzt geht unsere Zeit langsam zu Ende. Wir verbringen noch zwei Tage bei Reggio nell‘ Emilia. Auf unserer Fahrt ins Friaul zu unseren Freunden in Moruzzo übernachten wir noch einmal bei Padua.

 

Im Agriturismo „La Colina delle Migliole“ lassen wir diese lange und interessante Reise gemütlich ausklingen. Wir genießen immer wieder die genialen Kochkünste von Paola und lernen bei der Olivenernte viel von Alessandro über diese Früchte und ihre Verarbeitung.

 

Am 23.10. kommen wir dann zuhause an. Wir werden uns wieder mit Freunden treffen, freuen uns auf kulturelle Veranstaltungen und darauf, die nächste Reise zu planen.

 

 

In den ligurischen Bergen - Der ganz alte Teil von Varese Ligure - Alte Brücke, hohe Häuser

Treffpunkt "Bar Sport" - In den verwinkelten Gassen - Gebäude im Kreis aneinandergereiht

Kleine Läden in engen Gassen - Buntes Treiben - Mittagsruhe, die Gassen sind leer

 

Sestri Levante:

Spazieren am Meer - Flanieren an der Strandpromendade - Bummeln durch die Geschäfte

Oben in der Altstadt - Wanderung an der steilen Küste - Wunderschöner Blick auf den Ort

Reger Badebetrieb Ende September - Beim Sundowner - Die Sonne versinkt im Meer

 

Moneglia:

Bucht zwischen Bergen - Sanftes Licht - Hübsche Sandstrände

Auf dem alten Burggelände - Kreuzgang im alten Kloster - Kieselstein-Mosaik

 

Cogorno - San Salvatore - Ein Kirchenbezirk inmitten von Weinbergen

 

Chiavari - sympatische Kleinstadt ohne Touristen. Italienisches Leben unter Arkaden mit glänzenden Böden.

 

Lavagna:

Santo Stefano, sehr hübsch gelegen - güldene Pracht im Innern - und zwischendurch einen Espresso

 

Zwei ruhige Tage im Agriturismo mitten in den Bergen

 

In den Gassen von Sarzana und ein letztes Mal am Meer in San Terenzo

 

Rocca di Fontanellato:

Das Wasserschloss - Ein Blick auf den großen Platz - Gefährliches Ungeheuer an der Kette

Der Blick nach oben - Im Gebäude - Spiegelbilder

 

Die Weinberge von Buttrio - Olivenernte in Moruzzo

Das Museum der Marionetten in Cividale del Friuli - Wunderschöne Bergwelt in der Umgebung

Eine Wanderung mit den Freunden

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Kommentare: 1
  • #1

    Dagmar (Donnerstag, 02 November 2023 15:00)

    Vielen Dank für die tollen Fotos eurer Reise und für viele interessante Informationen.
    Ich freu mich schon auf eure kommenden Reiseerlebnisse.
    Dagmar